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- Weisheit
gibt es auch im NT: viele Zitate des AT
Bsp.
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- Spr 3,11f
in Heb 12,5f
- Spr 3,34
in Jak 4,6
- Spr 10,12
in 1Pet 4,8
- Spr
25,21f in Röm 12,20
- Spr 26,11
in 2Petr 2,22
- Jakobus
thematisiert eine rechte christliche weisheitliche
Lebensgestaltung: Jak 1,13-18
- In
Christus ist die ganze Fülle der göttlichen Weisheit
erschienen (1Kor 1+2; Mt 12,42; Kol 2,3): Weisheit, die sich von
Gott loslöst, muss letztlich zur Torheit werden. Wahre
Weisheit dagegen beginnt in der Furcht des Herrn. Dies wird im
NT an der Person Jesu Christi und der Reaktion auf ihn
deutlich.
Jesus wächst in
Weisheit: Lk 2,40+52
Jesus ist mehr als
Weisheit Salomos:
Mt 12,42; Lk
11,31
Mt 13,54: Leute
fragen nach Jesu Weisheit und Wunderwerke (diese hatte Salomo
nicht!) (auch Mk 6,2;
Weisheit Gottes:
1Kor 1,18-31
Christus ist Gottes
Kraft und Gottes Weisheit (V.24+30)
Betonung von Geist
und Weisheit: Apg 6,3 (vgl. 6,10)
tiefe Weisheit =
Gottes Rettungsabsichten erkennen: Röm
11,33-36
Gott will, dass wir
vollkommen in Christus werden. Das geht nur durch Weisheit: Kol
1,28; 2,2-3: Christus beinhaltet alle Schätze der Weisheit;
deswegen sollen wir uns in aller Weisheit gegenseitig lehren: Kol
3,16
Glaube und Weisheit:
Jak 1,2-7 – um im Glauben zu wachsen und vollkommen zu
werden, braucht man Versuchungen. Das muss man erkennen. Wem aber
diese Weisheit/Erkenntnis fehlt, der soll Gott im Glauben und ohne
Zweifel bitten. Gott wird sie ihm geben und nicht
verurteilen.
¨ Wenn du
fragst: Was ist der Sinn von Leid? (=Versuchungen) Dann bitte Gott,
hör nicht auf, bevor du die Antwort bekommst. Und er wird dir
Weisheit/Erkenntnis geben!
Jak 3,13-18:
teuflische und göttliche Weisheit
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- sie
beschreiben einen weisen Weg, wie man bestimmte praktische
Ziele erreichen kann, aber in einer Weise, die nicht als
göttliche Erfolgsgarantie betrachtet werden kann!
- Das
Ergebnis ist wahrscheinlich, aber nicht
automatisch
- Die
Bücher Prediger und Hiob hat Gott deshalb in die Bibel
genommen, um uns zu erinnern, in welch geringem Maß die guten
und schlechten Dinge unseres Lebens automatisch geschehen.
Bsp.
Spr 22,26-27; 29,12; 15,25
Spr
22,26-27 26 Sei nicht unter denen, die
Handschlag geben, unter denen, die für ein Darlehen
bürgen. 27 Wenn du dann nichts hast,
um zu bezahlen, warum soll man dein Bett unter dir
wegnehmen?
Spr
29,12 Ein Herrscher, der auf Lügenrede achtet, dessen
Diener sind alle gottlos.
Spr
15,25 Das Haus der Hochmütigen reißt der HERR nieder,
aber er legt fest die Grenze der Witwe.
- Wer das
1.Bsp. ernst nimmt, würde nie ein Haus kaufen, um ja kein
Darlehen/Hypothek aufnehmen zu müssen. Andere würden es
so verstehen, als würde man alles verlieren, wenn man
bestimmten Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt.
ABER: eine derart wörtliche, extreme Auslegung lässt uns
die eigentliche Aussage dieses Sprichtwortes überhören:
Es verweist auf die Tatsache, dass man nur mit Bedacht
Schulden aufnehmen sollte, weil die Kündigung eines
Kredits eine sehr unangenehme Erfahrung sein kann.
Das Sprichtwort benutzt sehr konkrete Begriffe (Handschlag, Bett),
um auf das umfassende Prinzip hinzudeuten, statt sie in
Fachchinesisch wiederzugeben.
In biblischer Zeit machten gerechte Menschen Schulden, ohne diesen
Rat zu missachten, weil sie die eigentliche Aussage erfassten. Sie
waren an die Sprache der Sprüche gewöhnt, und verstanden,
dass es hier darum ging, wie sie mit Schulden umgehen
sollten, und nicht um ein absolutes Verbot.
- 2. Bsp.
darf auch nicht als wörtliche Auslegung missverstanden
werden.
Es behauptet NICHT, dass jeder Diener (= Beamter) ein Schurke wird,
wenn sein Vorgesetzter (=Ministerpresident) auf Lügen
hört.
ABER: Wenn ein Herrscher statt Wahrheit Lügen hören will,
wird er sich nach und nach mit Menschen umgeben, die genau das
sagen, was er hören will. Endresultat: eine korrupte
Regierung.
Wenn ein Herrscher andererseits darauf besteht, dass er die
Wahrheit zu hören bekommt, auch wenn sie schmerzlich ist,
trägt er dazu bei, dass die Regierung ehrlich bleibt.
Das Sprichwort ist gleichnishaft, nicht wörtlich.
- 3.Bsp.
zeigt das vielleicht am deutlichsten, dass es nicht wörtlich
gemeint ist. Wir wissen, dass es stolze Menschen gibt, deren Haus
noch steht und dagegen Witwen, die durch habgierige Gläubiger
oder Betrüger Unrecht erleiden (Vgl. Mk 12,40; Hiob
24,2-3)
Mk 12,40 [Schriftgelehrte] die die Häuser der
Witwen verschlingen und zum Schein lange Gebete halten! Sie werden
ein schwereres Gericht empfangen.
Hiob 24,2-3 2 Die Grenzen verrückt man,
raubt eine Herde und bringt sie auf die Weide. 3
Den Esel der Waisen treibt man weg, pfändet der Witwe den
Stier.
Wenn es aber nicht wörtlich gemeint ist, wie
dann?
--> Gott widersteht dem Stolzen und ist auf der Seite der
Bedürftigen (Witwen, Waisen, Fremde sind Bezeichnungen
für alle Bedürftigen).
--> Im Vgl. mit Spr 23,10-11 und Lk 1,52-53 wird
es noch klarer:
Spr 23,10-11 10 Verrücke nicht die uralte
Grenze, und in die Felder der Waisen dringe nicht ein!
11 Denn ihr Erlöser ist stark; er selbst wird ihren
Rechtsstreit gegen dich führen.
Lk 1,52-53 52 Er hat Mächtige von Thronen
hinabgestoßen und Niedrige erhöht. 53
Hungrige hat er mit Gütern erfüllt und Reiche leer
fortgeschickt.
--> Es ist ein Mini-Prinzip, das - vom Heiligen Geist inspiriert
- über das "Haus" und die "Witwe" hinaus auf das allgemeine
Prinzip verweist, dass Gott am Ende das Unrecht in dieser Welt
korrigiert, indem er die Hochmütgen erniedrigen und die
Gerechten entschädigen wird, die Unrecht erlitten haben. (Vgl.
Mt 5,3-4)
Mt 5,3-4 3 Glückselig die Armen im Geist,
denn ihrer ist das Reich der Himmel. 4
Glückselig die Trauernden, denn sie werden
getröstet werden.
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- Je
isolierter ein Sprichwort ist, desto unklarer wird es. Es muss aber
mit dem Rest der Bibel in Beziehung gebracht werden!
- GEFAHR:
Ein einzelnes falsch verstandenes Sprichwort kann zu
Fehleinstellungen oder Fehlhandlungen führen, die man durch
die Lektüre des ganzen Buchs hätte vermeiden
können.
- Man muss
sich HÜTEN: durch die stark praxisorientierte Ausrichtung der
Sprüche auf materielle Dinge und diese Welt zu vergessen, dass
andere Teile der Bibel einen wertvollen Ausgleich darstellen und
vor Materialismus und Weltlichkeit warnen.
Bsp. NICHT die Weisheit der Freunde Hiobs übernehmen, die
weltlichen Erfolg mit Gerechtigkeit vor Gott gleichsetzen. Das
wäre ein unausgewogenes Lesen einzelner Sprüche.
- NICHT
Sprüche zur Rechtfertigung für ein selbstsüchtiges
Leben oder für Praktiken suchen, die mit der übringen
Lehre der Bibel nicht vereinbar sind.
- BEDENKE:
Sprüche wurden oft unterschiedlich zusammengestellt, springen
von Thema zu Thema. Schließe durch diese Überlegungen
sorgfältig Fehlinterpretationen aus.
Bsp. Spr 21,22 Eine Stadt von Helden
ersteigt der Weise und stürzt nieder das Bollwerk, auf das sie
sich verläßt.
Bsp. Spr 22,14 Eine tiefe Grube ist der
Mund von fremden Frauen; wem der HERR zürnt, der fällt
hinein.
--> Wer würde als weiser Mensch hingehen
und eine gut befestigte Stadt angreifen, um etwas Gutes für
Gott zu tun?
--> Wer würde, wenn er Gott
missfällt, in der Gefahr stehen, dass er im Mund einer (sehr
großen) Ehebrecherin erstickt?
Wenn keiner sich meldet, würden doch viele
Spr 22,26 wörtlich verstehen, dass es Christen
verbietet, sich Geld zu leihen.
Spr
22,26 Sei nicht unter denen, die Handschlag geben, unter denen,
die für ein Darlehen bürgen.
Sie würden auch sagen: Spr 6,20
befiehlt es, seinen Eltern immer zu gehorchen, unabhängig
davon, wie alt man ist oder wie falsch der Rat der Eltern sein
mag.
Spr
6,20 Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, verwirf nicht
die Weisung deiner Mutter!
- -->
Weil solche Menschen es unterlassen, die Sprüche durch die
Beziehung zueinander und zum Rest der Bibel ausgewogen zu
betrachten (vom gesunden Menschenverstand ganz zu schweigen),
fügen viele Menschen sich selbst und anderen
beträchtlichen Schaden zu.
- zum
1.Bsp.
Bedeutung: Weisheit kann sogar stärker sein als
militärische Macht. Das ist eine Hyperbel, eine symbolische
Bildhafte Darstellung der Macht der Weisheit, aber kein
Gebot!
Nur in Beziehung mit vielen anderen Sprichwörtern, die die
Nützlichkeit und Effektivität der Weisheit preisen kann
man die Botschaft erfassen. DER GESAMTKONTEXT ist für die
Auslegung entscheidend!
- zum
2.Bsp.
Bedeutung: - auch hier durch Vergleich mit dem Gesagtkontext
- Viele Sprüche betont die Wichtigkeit von umsichtigen Denken
und Reden (15,1; 16,10.21.23-24.27-28; 18,4 u.a.). Was man sagt,
ist oft belastender, als was man hört.
Man kann (meist) kontrollieren, was man sagt, nicht so sehr, was
man hört.
--> Die Dinge, die eine Ehebrecherin tut und über die sie
redet, sind genauso gefährlich für dich wie der Sturz in
einen tiefen Graben. Meide diese Dinge, wenn du Gottes Zorn
meiden willst.
Wenn man den ganzen Kontext der Sprüche berücksichtigt,
bleibt man vor mancher falscher Auslegung bewahrt.
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- Kein
Sprichwort gibt die Wahrheit vollständig wieder! Es braucht
Verstand und Urteilsvermögen, um es richtig auszulegen.
- Aber ein
Sprichwort lässt sich gut merken. Die Sprüche wollen
Wissen vermitteln, an das man sich erinnern kann, deswegen
enthalten sie so viele Bilder. Es wird in Gedanken ein Bild
hervorgerufen oder ein wohllautender Klang wird ans Ohr gebracht
(durch Wiederholungen usw.).
- Bsp.
Spr 15,19 Der Weg des Faulen ist wie eine Dornenhecke, aber
der Pfad der Aufrichtigen ist gebahnt.
D.h.
NICHT, dass auf der Strecke des Faulen immer Dornengestrüppe
(Pflanzen) wachsen, sondern dass das Prinzip gilt: Fleiß
ist besser als Faulheit!
- Bsp.
Spr 31,10-31 (tüchtige Frau) ist ein Akrostichon (jeder
Vers beginnt mit nächstem Buchstaben im hebr. Alphabet). Der
hebr. Leser soll sich das merken können. ABER
der unsensible Kritiker oder der allzu wörtlich auslegende
Leser sieht es als Muster für das Leben, das keine sterbliche
Frau je befolgen könnte. Das ist falsch!
Wer dagegen Spr 31,22 als Übertreibung wahrnimmt,
erkennt, dass es absichtlich übertrieben wurde, um die Freude
zu betonen, die eine tüchtige Frau in ihre Familie bringt. So
erfüllt die Stilform ihre Wirkung.
Spr 31,22 Decken macht sie sich; Byssus und roter Purpur
sind ihr Gewand.
- Die
Worte (und Bilder) dieses Abschnittes prägen sich leicht in
das Gedächtnis des Lesers ein und bieten hilfreiche
Hinweise, wo sie benötigt werden. Und genau das sollen die
Sprüche nach Gottes Absicht erreichen.
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Viele Sprüche drücken ihre Wahrheit
durch die Schilderung von Praktiken und Einrichtungen aus, die den
Israeliten des AT sehr vertraut waren, die es heute aber nicht mehr
gibt.
Wer es nicht im Licht einer modernen Entsprechung
betrachtet, kann ihre Bedeutung für irrelevant abtun oder
völlig übersehen.
Bsp. Spr 22,11 und Spr 25,24
Spr 22,11 Wer Reinheit des Herzens
liebt, wessen Lippen wohlgefällig reden, dessen Freund
ist der König.
Spr 25,24 Besser, auf dem Dach in einer
Ecke wohnen, als eine zänkische Frau und ein gemeinsames
Haus.
- Machen
diese Sprüche Sinn, obwohl wir heute keinen König und
keine Häuser mit Flachdach haben?
-->
1.Bsp. heutige Entsprechung zu "einen König zum Freund haben"
ist "einen positiven Eindruck auf Menschen in führenden
Positionen machen"
Das war schon immer die Bedeutung des Sprichworts.
Der König representiert (als Stilmittel der Synekdoche)
für eine ganze Gruppe: die Leiter. Leiter und Menschen in
verantwortlichen Positionen sind im allgemeinen von Aufrichtigkeit
und bedachtsamkeit beeindruckt.
--> 2.Bsp. paraphrasiert: "Es ist besser in einer Garage
zu hausen, als mit einer Frau, die man nie hätte heiraten
sollen, ein geräumiges Haus zu bewohnen."
Diese Sprüche wurden jungen Leuten am Anfang ihres Lebens
erteilt! (Zielgruppe) Deswegen macht der Spruch Sinn!
Der Spruch will NICHT: wörtlich einem Mann darlegen,
wie er sich einer zänkischen Frau gegenüber verhalten
soll.
VIELMEHR: Rat für Menschen, bei der Wahl ihres
Ehepartners, vorsichtig zu sein. Es geht also um eine
überkulturelle Entscheidung, für die das
Sprichwort, wenn man es richtig versteht, einen guten und Gottes
Weisheit entsprechenden Rat erteilt.
==> Jeder soll erkennen, dass eine voreilige Eheschließung,
die im wesentlichen auf körperlicher Anziehung beruht, zu
einer unglücklichen Ehe führen kann.
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Wie können wir die Sprüche richtig
anwenden und ihrer von Gott inspirierten Absicht gerecht
werden?
- 1. Die
Sprüche sind oft gleichnishaft, das heißt, bildlich, und
deuten über irhe vordergründige Aussage hinaus
- 2. Sie
sind sehr praxisorientiert, und nicht theoretisch-
theologisch.
- 3. Die
Sprüche zielen nicht primär auf die Genauigkeit des
Ausdrucks, sondern sind so formuliert, dass sie sich leicht
einprägen.
- 4. Die
Sprüche sind nicht dazu da, selbstsüchtiges Verhalten zu
fördern - im Gegenteil!
- 5.
Sprüche, die stark durch die alte Kultur geprägt sind,
benötigen unter Umständen eine sinngemäße
"Übersetzung", um ihre Bedeutung nicht zu verlieren.
- 6. Die
Sprüche sind keine Garantien Gottes, sondern poetische
Richtlinien für gutes Verhalten.
- 7. Die
Sprüche benutzen manchmal eine höchst spezifische
Sprache, Übertreibungen oder vielfältige literarische
Techniken, um ihre Aussage zu verdeutlichen.
- 8. Die
Sprüche enthalten gute Ratschläge für weises
Verhalten in bestimmten Lebenssituationen, sind darin allerdings
nicht erschöpfend.
- 9.
Falsch gebraucht, können die Sprüche einen krassen,
materialistischen Lebensstil rechtfertigen. Richtig gebraucht,
bieten sie praktische Ratschläge für das tägliche
Leben.
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Die Begrenztheit der Weisheit wird in Hiob
gesehen: vor allem in Kap. 28 wird die Unzugänglichkeit der
Weisheit gegenüber dem natürlichen Zugang zu den
irdischen Schätzen herausgestellt; nur Gott verfügt
über sie und nur mittels der Gottesfurcht ist überhaupt
ein Anteil daran möglich (Hiob 12,13). Im ganzen At bleibt
Gott souveräner Besitzer und Schenkender von Weisheit und
Ansicht, z.B. Dan 2,20-22; vgl. 2Mo 31,3; 1Kön 10,24; Ps
147,5; Spr 2,6.
Auch das NT weiß um Gott als Ursprung der
Weisheit (Jak 1,5); Christus ist die personifizierte Weisheit (1Kor
1,30; Kol 2,3.10). Er offenbart die Geheimnisse des
Königreiches Gottes (Mt 13,11), und die Apostel
verkündigen ehemals verborgene Geheimnisse: 1Kor 15,51;
Röm 11,25; Eph 1,9; 5,35; 6,19. Von daher werden fast alle
gelüftet - lediglich in Röm 11,33-36 kommt Paulus zu
einem Lobpreis angesichts des "übervernünftigen"
Heilsratschlusses Gottes.
So gesehen ist von der Grenze der Weisheit nicht
viel die Rede. Andererseits besteht (wie im AT) eine
dynamisch Qualität, wenn von "Wachstum" die Rede ist.
Dies wird vor allem in den Eingangsgebeten der Briefe deutlich: Eph
1,18-19; Phil 1,9; Kol 1,9. 2.Petr 3,18a: "Wachset aber in der
Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus!".
Im NT besteht eine Spannung vor allem durch das "schon jetzt - noch
nicht"; so vermag das "errettet auf Hoffnung" (Röm 8,24) nicht
das "Seufzen der Kreatur", das auch die Gemeinde noch
einschließt, vor der Wiederkunft zu beenden (Röm
8,18-30).
Ein Ringen mit der Grenze der Weisheit angesichts
der Unergründlichkeit der faktischen Ungerechtigkeit ist in
der Weise wie bei Prediger im NT jedoch nicht zu finden, hat aber
ebenso wie das Genießen seinen berechtigten Platz im Kanon -
die Probleme des Predigers sind immer noch die gleichen, weil der
Mensch der gleiche geblieben ist. Auch wenn die gesamte Bibel keine
wirklich befriedigende Antwort auf die Theodizee (Frage nach dem
Leid) gibt vermag die neustestamentliche, von Gott geschenkte
"Hoffnung" auch den jetzigen Sinnkrisen und Existenznöten zu
begegnen: "Denn ich denke, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht
ins Gewicht fallen gegenüber der zukünftigen
Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll." (Röm
8,18)
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